Eifersüchtige Samtpfoten:
"Baby, hier bin ich die Nummer eins!"
Katzen sind individuelle und selbstständige Tiere, die ihren Freiraum benötigen, aber genauso liebesbedürftig und anhänglich sein können. Vor allem auf Veränderungen in ihrem näheren Lebensumfeld reagieren sie empfindlich. Beispielsweise, wenn sich Nachwuchs ankündigt und sich der Fokus der Menschenfamilie von der Katze auf das Baby verschiebt. „Damit keine Eifersucht aufkommt, sollte im Umgang mit der Katze alles so beibehalten werden, wie es ist; sagt Astrid Behr, Tierärztin vom Bundesverband Praktizierender Tierärzte.
Bevor das Baby einzieht
Schon lange bevor das Baby auf die Welt kommt, kann die Katze Schritt für Schritt an die bevorstehende Veränderung herangeführt werden. „Dabei sollten Halter allerdings nicht zu viel Unruhe in den Alltag bringen und die Katze überfordern", sagt Behr. „Am gewohnten Alltagsleben sollte soweit wie möglich nicht viel verändert werden." Während das Zimmer für das künftige Menschenkind eingerichtet wird, können Katzenfreunde ihrer Samtpfote den Zugang ins Kinderzimmer ermöglichen. „So sieht die Katze im Vorfeld die neuen Einrichtungsgegenstände, kann sie zur Kenntnis nehmen und sich an sie gewöhnen", sagt die Expertin. Sobald das Baby da ist, ist das Kinderzimmer für die Katze tabu. „Säuglinge ganz generell Kinder und Tiere dürfen nicht alleine gelassen werden. Es sollte immer ein Erwachsener dabei sein", so Behr.
Die erste Zeit mit Baby und Katz'
Kommen Mutter und Kind nach der Geburt nach Hause, kann die Katze Schritt für Schritt an den neuen Alltag mit Baby gewöhnt werden. Das bedeutet, dass sich die Katze dem Kind nähern, beim Windelwechseln oder bei der Fütterung zuschaue darf. Ist ihr das alles zu viel oder hat sie darauf keine Lust, sollte die Katze immer die Möglichkeit haben, sich zurückzuziehen. Sie sollte aber nie weggescheucht werden. „Trennen Sie die Zeit für den Nachwuchs und für die Katze nicht strikt voneinander. Schicken Sie die Katze nicht weg oder brüllen sie an, wenn Sie mit dem Kind beschäftigt sind", so die Expertin. Wenn Mama oder Papa gerade alle Hände voll zu tun haben, akzeptiert das Tier auch verbale Streicheleinheiten. Ob vor oder nach der Geburt des Babys: Gewohnte Streicheleinheiten und Körperkontakt mit der Katze nicht vernachlässigen. „Aber bitte nicht übertreiben!", sagt Behr. „Braucht die Katze mehr Aufmerksamkeit oder Liebkosungen, holt sie sich das ab." IVH
Sommer, Sonne, Hitze:
So kommen Heimtiere entspannt durch die warme Jahreszeit
Im Sommer machen die hohen Temperaturen nicht nur Menschen, sondern auch Heimtieren zu schaffen. Auch sie können empfindlich auf Hitze reagieren und brauchen dann die eine oder andere Verschnaufpause und Abkühlung. Ob Hund, Katze, Kleintier oder Fisch: Mit folgenden Tipps von Dr. Gerd Ludwig, Zoologe und Ratgeber-Autor, können Tierfreunde ihre Lieblinge entspannt und sicher durch den Sommer bringen.
Frisches Wasser muss immer zur Verfügung stehen
Bei Hunden, die täglich viel Auslauf haben, ist der Flüssigkeitsbedarf im Sommer besonders hoch. „Deshalb sollten Hundefreunde gerade auf längeren Touren regelmäßig Pausen einlegen, um ihrem Vierbeiner Trinkwasser anzubieten", sagt Dr. Ludwig. Eine gesunde Katze dagegen trinkt wenig. „Zudem deckt Feuchtfutter als Hauptnahrung einen großen Teil ihres Flüssigkeitsbedarfs ab", erklärt der Experte. Es sei denn, die Katze frisst viel Trockenfutter, dann muss sie mehr trinken. Kleintiere dagegen decken mit Obst und Gemüse zusätzlich ihren Flüssigkeitsbedarf ab. Bei allen Heimtieren gilt: Der Wassernapf muss täglich gereinigt und regelmäßig mit Frischwasser gefüllt werden. „Bei älteren Tieren sollten Halter verstärkt darauf achten, dass die Tiere regelmäßig trinken. Ein Flüssigkeitsdefizit begünstigt Nierenprobleme", sagt der Experte.
Keine Hektik: Ruhepausen sind bei hohen Temperaturen besonders wichtig
An heißen Tagen sind regelmäßige Abkühlungs- und Ruhepausen das A und 0. „Die Auslaufzeiten bei Hunden sollten auf die kühleren Morgen- und Abendstunden gelegt werden", so Dr. Ludwig. Lange Wanderungen sind für alle Hunde tabu, besonders bei hitzeempfindlichen Rassen wie beispielsweise Mops, Collie oder Bobtail. Ganz anders sieht das bei Katzen aus: „Trotz des dichten Fells nimmt eine Katze gern ein ausgiebiges Sonnenbad, wobei sich ihr Pelz bis auf 50 Grad Celsius aufwärmen kann, bevor sie sich in den Schatten zurückzieht", sagt der Experte. Grundsätzlich gilt im Sommer: Entspannung. „Geben Sie Ihrem Tier den nötigen Freiraum, sich zurückzuziehen, wenn ihm danach ist", sagt Dr. Ludwig.
Immer dem Schatten hinterher
Tierfreunde sollten ihren Vierbeinern jederzeit die Möglichkeit bieten, der Hitze zu entfliehen. Schatten spendende Bäume, Hecken, überdachte Bereiche oder kühle Räume können Hund und Katze Abhilfe schaffen. Für Kleintiere wie Hamster, Zwergkaninchen oder Meerschweinchen gilt: Ihr Zuhause muss an einem kühlen und schattigen Platz mit ausreichend frischer Luft stehen, aber immer vor Zugluft geschützt. Ein Tipp für Fischfreunde, die ihre Aquarien unter Dachschrägen platziert haben: An heißen Tagen entspricht die Wassertemperatur der Raumtemperatur von zum Teil über 30 Grad. Dagegen hilft nur, Kühl-Akkus ins Wasser zu legen, die Abdeckung zu lüften und zusätzlich für mehr Sauerstoff zu sorgen. Profis nehmen dann spezielle Kühlgeräte oder montieren kleine Ventilatoren, die für einen Luftzug über der Wasseroberfläche sorgen. Durch diese Verdunstung kühlt das System ab.
Die Sonnencreme nicht vergessen!
An kaum behaarten und wenig pigmentierten Körperstellen wie Nasenrücken, Ohrrändern, Bauch und Innenschenkeln von Hund und Katze sollte wasserfeste, feuchtigkeitsspendende und hohen UVA- und UVB-Schutz enthaltende Sonnencreme aufgetragen werden. Sonst können die Tiere einen Sonnenbrand bekommen. Katzenfreunde können dabei auf Produkte für Menschen zurückgreifen. Am besten eignet sich eine Sonnencreme speziell für empfindliche Haut mit einem Sonnenschutzfaktor von mindestens 30. Idealerweise ist die Creme wasserfest, zieht sofort ein und schützt umgehend vor der Sonne. „Speziell bei Katzen muss die Creme frei von Duftstoffen sein und sollte nach dem Auftragen rasch einziehen, damit sie nicht abgeleckt oder mit der Pfote entfernt werden kann", so Dr. Ludwig. IVH